Ich arbeite mit dem elektronischen Fragebogen Idana. Zuvor war der elektronische Fragebogen myMedax im Einsatz. Leider ist (aktuell?) die Übernahme inhaltlicher Daten in die Krankenakte/ Krankenblatt/ Textkategorien nicht möglich.
Beide Systeme liefern neben den Fragebögen als pdf-Datei auch eine GDT-Datei zurück, mit der alle oder einzelne inhaltliche Daten an das PVS übergeben werden. Für Verträge wie Wahlleistungsvereinbarungen ist die Übernahme des gesamten Vertrages einschließlich Unterschrift sicherlich ausreichend, wenngleich der kurze Hinweis in einem Text-Zeilentyp im Krankenblatt sehr hilfreich sein könnte. Gerade bei Anamnesebögen sollen - beispielsweise für die Brieferstellung - möglichst viele vom Patienten schon strukturiert erfasste Daten "an die richtige Stelle" im PVS eingetragen werden. Das können folgende Kategorien von Daten sein:
- Stammdaten wie Telefonnummern, Emailadresse
- Messwerte wie Größe, Gewicht, Puls, Blutdruck
- Labordaten wie Blutgruppe
- Anamesedaten wie Gravidität und Parität, aktuelle Schmerzstärke auf einer Skala, Vorerkrankungen (bei Auswahlfragen ggf. sogar mit hinterlegter ICD-10-Kodierung), Allergien etc.
- Befunde und Verdachtsdiagnosen
Nun gibt es je nach Konfiguration für einige Informationen durchaus unterschiedliche Orte, an denen diese Daten hinterlegt werden. Einige sind aber auch in allen Praxen gleich (wie die Stammdaten). Ich kann in beiden Fragebogentools die übergebenen Inhalte mit unterschiedlichen GDT-Zeilentypen kennzeichnen. Das habe ich heute mit einem Techniker von Idana auch bereits sehr wild getestet. Allerdings landen diese dann alle hintereinander in einem Krankenblatteintrag "au" (Auftrag). Wenn ich im Zeilentyp 8204 unterschiedliche Untersuchungsarten definiere, kann ich sogar aus einer GDT-Datei mehrere Aufträge generieren. Ich sehe aber in der Konfiguration der Aufträge keine Option, aus einem Auftrag einen Zeilentyp im Krankenblatt zu erzeugen.
Optimal wäre es nun, wenn ein Mapping von über GDT-Dateien gelieferten Inhalten in gewisse "Felder" der Stammdaten und Krankenblattinhaltstypen (ta, tb, tf, te) möglich wäre. Dann könnten diese auch für weitere Prozesse der Praxis wie die Briefschreibung weitergenutzt werden. Die händische Anpassung der Stammdaten durch Abfrage entfiele, wenn die Patientinnen bereits vor dem Termin diese elektronisch übermittelt hätten.
Dafür bräuchte ich eine Info, ob und wie das geht. (Nach offizieller INDAMED-Techniker-Auskunft interpretiert MedicalOffice GDT streng standardkonform. Dann sollten die Daten auch im PVS nutzbar sein.) Übrigens: Die (sonst natürlich unterirdischen) Produkte aus dem Hause CGM können durch die Bank weg viele unterschiedliche GDT-Zeilentypen vielen unterschiedlichen Krankenblattinhalten (dort MD-Zeilen genannt) zuordnen.
Falls das nicht geht, wünsche ich mir ein abstimmbares Featurerequest.
Im Ergebnis würden Praxisabläufe flüssiger, Personalzeit eingespart, unnötige Rückfragen bei den Patientinnen vermieden, insgesamt die Wirtschaftlichkeit der Praxen erhöht. In Zeiten knapper Behandler- und Personalressourcen wäre das ein echter Mehrwert.