Hallo Herr Quick,
offenbar muss ich mich mit dem MO-Archivsystem und seinen Eigenschaften noch eingehender auseinandersetzen. Ohne großartig nachzudenken hatte ich damals den Ärztinnen das Archivmodul empfohlen. Dabei ging ich völlig selbstverständlich davon aus, dass ein digitales Archiv
GRUNDSÄTZLICH über eine (mehr oder weniger komfortable) Suche verfügt, mindestens aber über eine Volltextsuche mit Booleschen Standard-Operatoren. Ein Archivsystem ist doch gerade dazu da, mit geringstem Suchaufwand auch in großen Datenbeständen schnell und gezielt alle gewünschten Dokumente aufzufinden, was natürlich nur geht, wenn diese Dokumente lesbaren Text enthalten bzw. durch eine OCR-Software lesbar gemacht wurden. Das A und O dabei ist lediglich eine durchdachte und optimierte Indexierung. Aber sowas ist heute ja sogar bei
Freeware (wie z. B. "
Copernic Desktop Search" aber auch vielen anderen) schon lange Standard. Die Suchfunktion ist in der Lage, Zig verschiedene Dateiformate zu lesen.
Schon vor 20 Jahren war eine solche Suche in den damals gängigen Archivsystemen integriert. Damals hatte ich (in einem Team) für einen Energieversorger ein Dokumenten-Archiv aufgebaut. Auch nach etwa 10 Jahren funktionierte die Suche in Millionen unterschiedlicher (eingescannter und via Acrobat OCR-lesbar gemachter) Dokumente mit teilweise einigen hundert Seiten - und ich weiß nicht wie vielen Einzelbegriffen - immer noch sehr schnell und zuverlässig.
Ich kenne mich auf dem Markt der PVS' nicht wirklich aus. Deshalb würde es mich interessieren, ob auch andere PVS' mit suchfunktionslosen Archiven arbeiten. Ich werde recherchieren.
Wir nutzen einen Arbeitsplatz mit einem Fujitsu Snapscan Duplex Scanner zum Einscannen mittels MO-Archiv und haben uns an der rechten Seite ca. 20 Buttons für die häufigsten Absender gemacht. Arbeitsschritt also: Dokument mit allen Seiten einlegen, Patient aufrufen, Archiv starten, Button drücken, Dauer pro Doppelseite 5-7 sek, fertig. Mir geht es um Effektivität, also minimale Personalzeit ...
Auch in der von mir betreuten Praxis tut ein Fujitsu
fi 6130z Duplexscanner via Snapscan-Software seinen Dienst. Ich hab's noch nicht gestoppt, habe aber den Eindruck, dass er eher noch weniger als 5 Sekunden für eine Doppelseite (300 dpi / SW bzw. Graustufen) benötigt. Die PDF-OCR läuft anschließend automatisch drüber und kurze Zeit später meldet sich das MO-Patientenfenster, weil der Dateiserver das fertige PDF im Scan-Ordner entdeckt hat. Zwischen dem Einlegen des Scanstapels und Starten des Scans sowie der abschließenden Zuordnung zu einem Patienten, sind keine weiteren manuellen Eingriffe erforderlich. Die Mitarbeiterin kann sich zwischendurch anderen Aufgaben widmen. Ich will damit sagen: Der OCR-Prozess (selbst bei einem Stapel vieler Zig Doppelseiten) bindet keine Personalzeit.
Was mich allerdings etwas verwundert/enttäuscht, ist, dass man also erst das
gefragte PDF-Dokument selbst suchen und im AcroReader (o. ä.) öffnen muss, um erst danach seinen Volltext durchsuchen zu können. Das entspricht nicht dem heutigen Stand der Technik - nicht einmal dem vor 20 Jahren schon gegebenen Stand. Ich staune!

Aber das kann ja nur darauf hindeuten, dass eine solche Suchfunktion bisher von den Nutzern der PVS' noch nicht vermisst und deshalb auch nicht gefordert wurde.
Beste Grüße
Walter Fleritsch