Sie sind nicht angemeldet.

1

Mittwoch, 3. April 2019, 22:22

Abrechnungsziffern korrekt dem richtigen Arzt zuordnen - auch im Nachhinein

LIebe Community


ich habe ein spezielles Problem, das nicht nur Medical Office betrifft, sondern auch die allgemeine Ablauforganisation beim Buchen von Ziffern- vielleicht hat hier jemand eine gute Idee zu dem Thema, das mich an den Rand des Regresses treibt:
Situation: mittelgrosse allgemeinmed. Praxis, 2 Arztsitze mit einem angestellten Arzt und einer WB-Assistentin.
Nun muss (selbstverständlich) jede Ziffer korrekt dem behandelnden Arzt zugeordnet werden, und das gelingt uns nicht aus Ablauf- und Softwaregründen:
Solange ein Patient hereinkommt, der bei einem bestimmten Arzt einen Termin hat, wird an der Anmeldung gleich die korrekte Ziffer auf den behandelnden Arzt eingebucht. Das kann entweder per Handumschaltung in MO erfolgen oder weil bereits ein korrekter Arzt dem Patienten fest zugewiesen wurde.
Kommen nun aber Patienten ohne Termin, so ist letztendlich beim Betreten der Praxis an der Anmeldung noch nicht klar, welcher Arzt denn nun den Patienten (aus Zeitgründen oder auch weil der Patient sich noch im Sprechzimmer umentscheidet, nicht von diesem Arzt behandelt zu werden...) wirklich behandelt. Gleichzeitig muss aber bereits an der Anmeldung die Ziffernfolge beim Erstkontakt (z.B. 03003 und die Chronikerziffer 03220) eingegeben werden, denn sonst passiert in 90/100 Fällen nach der Konsultation nichts mehr und keine Ziffer wird eingegeben. Von meinen angestellten Ärzten kann ich leider nicht erwarten, dass sie sich um die korrekte Abrechnung kümmern...man kennt das vermutlich.
Nun haut die Automatik von MO zu, die im Zweifelsfalle mir als Chef den Patienten zuordnet, weil das irgendwann mal zu Einzelpraxiszeiten so vorgegeben wurde. Folge: Auf dem einen Sitz laufen zu viele Scheine, auf dem anderen viel zu wenige, Endfolge: Prüfung.

Meine Fragen:
1) Hat irgendjemand eine gute Organisations-Idee? Wir stehen hier völlig auf dem Schlauch, wie das zu lösen ist. Ein externer Berater hat auch kapituliert. Bei dem üblichen chaotischen Patientenauflauf >250 / Tag keine Chance des Nacharbeitens abends.
2.) Gibt es eventuell eine Option in MO (vielleicht auch neu in Dynamic view), die es ermöglicht, dass ein behandelnder Arzt selbst mit einem einzigen Tastendruck eine an dem Tag an der Anmeldung eingegebene Ziffernkette einfach und schnell korrekt auf sein Leistungskürzel umbucht?
Aktuell wird die Ziffernreihe aufgerufen , mit "Shift" und Maus alles markiert, mit "L" der Leistungserbringer aufgerufen und dann geändert - außer mir macht das aber niemand, weil zu umständlich. Null Chance, das durchzusetzen.

Vielen Dank für Tipps!

Holger Suffel

PS: Verflixt, ich habe das im falschen Forum gepostet, sehe ich gerade - wie kriege ich das hier wieder raus und in das "Bedienungs-Forum"?

2

Donnerstag, 4. April 2019, 08:15

Guten Tag Herr Dr. Suffel,

Sie können auf einem Gebühreneintrag im Krankenblatt die rechte Maustaste klicken und dann den Menüpunkt "Information" auswählen. Dort können Sie dann den Leistungserbringer für die ganze Ziffernreihe auf einmal ändern. Alternativ können Sie auf dem Gebühreneintrag auch einfach die Taste "i" drücken.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Streit

Beiträge: 1 140

Wohnort: Hamm

Über mich: Nutzer in hausärztlicher Gemeinschaftspraxis

  • Nachricht senden

3

Donnerstag, 4. April 2019, 14:48

Gleichzeitig muss aber bereits an der Anmeldung die Ziffernfolge beim Erstkontakt (z.B. 03003 und die Chronikerziffer 03220) eingegeben werden, denn sonst passiert in 90/100 Fällen nach der Konsultation nichts mehr und keine Ziffer wird eingegeben. Von meinen angestellten Ärzten kann ich leider nicht erwarten, dass sie sich um die korrekte Abrechnung kümmern...man kennt das vermutlich.

Hallo Herr Suffel, hier einige Anmerkung und bitte nicht falsch verstehen, sollen kein Vorwurf an Sie sein.

Das Problem wird sich software-seitig bei MO wohl nicht lösen lassen, Ich vermute mal Sie haben eine Gemeinschaftspraxis (?), Dann sind ja alle 3 Leistungserbringer LE einem Abrechner zugeordnet, in den Stammdaten können Sie ja jedem Patienten dann seinen Standart-LE zuordnen, der dann auch automatisch von MO genommen wird, sofern Ihre MFA an der Anmeldung für alle 3 LE die nötigen Rechte haben. Das betrifft dann ja auch das korrekte Bedrucken aller Verordnungen mit der LANR des jeweils aktuell Behandlers, das muss ja sowieso vor Bedruckung festgelegt wedren. Dann stimmen natürlich auch die GZ, egal ob an Anmeldung oder später vergeben. Hängt aber eben auch davon ab das alle Beteiligten immer ein Auge auf die richtige Zuordnung der LE vorab haben.

Die eigentliche spannende Frage ist aber ein andere, Sie sagen das sie das von Ihren angestellten Ärzten und auch von Ihren MFA nicht erwarten oder verlangen können. warum eigentlich ???. Nun habe ich (glücklicherweise) eine auch selbstständig tätige Kollegin die genau wie ich ein ureigenes Interesse an korrekter Abrechnung aller erfolgten Leistungen hat. (wobei das ja, beim Hausarzt, nur ein sehr überschaubarer Ziffernkranz ist). Erfahrungen mit der Arbeitsmotivation angestellter Kollegen habe ich nicht. Ich sehe aber, daß immer dann, wenn man einen eigenen spürbaren Vorteil geniesst, man auch bereit ist sich mehr einzusetzen (das ist ja letztendlich auch ihre eigene Motivationslage, sich abends hinzusetzen und die Abrechnung zu kontrollieren.)

Sie müssen wohl ihre vergeudete Lebenszeit und den Betrag, der Ihnen diese Zeit wert ist möglicherweise in eine von korrekter Leistungserfassung abhängige Zusatzhonorierung Ihrer angestellten Ärzte investieren, oder sie beauftragen eine Ihrer MFA als Controlling-Fachkraft, auch die wird Ihre Abrechnung sicher optimieren können und Ihnen so mehr Lebenszeit bei korrekter Abrechnung verschaffen.

Ich bin da eben Realist, nur für Gotteslohn arbeiten eben die wenigsten Menschen, das tue ich selber auch nur recht selten. Irgenteiner spürbaren Rückkopplung braucht es wohl leider immer.
Viele Grüße, Burkhard Overhage


________________________________________________________
Das Gegenteil von Gut ist Gutgemeint :thumbup:

4

Donnerstag, 4. April 2019, 15:03

Sehr geehrter Herr Suffel,

bevor ich mich niedergelassen habe, habe ich als Angestellter Arzt in einer Gemeinschaftspraxis mit 2 Kollegen zusammen gearbeitet. Es war für selbstverständlich das ich meine Ziffern bei jeden Patienten einzutragen hatte, egal ob GKV oder PKV versichert. Woher sollen denn die Kollegen oder die Angestellten wissen was ich mit dem Patienten gemacht habe. Meine Empfehlung wäre dieses Problem in einer Teamsitzung anzusprechen und die angestellen Kollegen zu motivieren die Ziffern eigenständig einzutragen. Ich finde das gehört ebenso zur ärztlichen Tätigkeit wie eine Untersuchung oder die Festlegung einer Therapie. Ansonsten hat Herr Overhage das ganze schon sehr dezidiert dargestellt.

Ich wünsche ihnen viel Erfolg
Viele Grüße

F. Jovy

5

Donnerstag, 4. April 2019, 19:59

Hallo,

ich erinnere mich an meine Weiterbildungszeit, hier musste ich immer die Ziffern eintragen.
Ob ich eine Vorsorge-Coloskopie-Beratung gemacht habe, ein Hautkrebsscreening, eine psychosomatische Intervention wusste ja eh nur ich (und hatte als Weiterbildungsassistent auch mehr Zeit für solche sprechende Medizin). Das lässt sich nicht wirklich an die Anmeldung delegieren

Als Hilfestellung evtl Buttons seitlich, einen Bonus für Ziffern und eine Statistik die Patienten ohne Gebühreneintrag an diesem Tag findet (dann muss halt jeder mindestens eine PSeudoziffer eintragen).

Viel Erfolg
C.Schnell