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Sonntag, 25. Februar 2018, 10:11

Datensicherung BACKUPLÖSUNG

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mein Lokaler Supporter hat mir folgendes Backup-Scenario eingerichtet hat:

1. RDX - Laufwerk: täglich wird die Datenbank darauf gesichert, allerdings auch gleich bei dem nächsten Nutzen der Disk wieder überschrieben, die Disk fasst 1 TB und wir könnten sicher mehrere Versionen dort sichern, geht aber leider durch Limittierung des Verwendeten Hilfsprogrammes nicht .
2. NAS : dort werden die Serververzeichnisse gesichert und die MO DB.

Kein Image des Servers und auch die impfdoc DB wird nicht gesichert.

Meine Frage an die Kollegen, wie wurde dies bei Ihnen umgesetzt.
Ich halte es für sinnvoll ein Serverimage zu sichern, einfach um im Daten-GAU-Fall das System wieder schneller aufsetzen zu können.

Welche Verzeichnisse sollten unabhängig davon gesichert werden.?
Auch die Impfdoc-Datenbak...welches Verzeichnis wäre das?
Welche Verteichnisse sichern Sie ?

Welches Image Programm nutzen Sie:
Mir wurde jetzt Storagecraft, Novastore Novabackup und Acronis empfohlen.

Für Tips, Tricks und Empfehlungen sehr dankbar.

^^ Liebe Indamed - gerne können Sie mir hierzu auch mit Rat und Tat zur Seite stehen ! 8o

Herzliche Sonntagsgrüße

H. Schumacher

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Sonntag, 25. Februar 2018, 10:59

Ich benutze VeeamBackup, kostenfrei, zuverlässig, schnell, Restore sowohl von Image als auch Einzeldateien aus dem Image (gerade eben wieder gebraucht) absolut problemlos. Ich habe mir den Pro-Key zusätzlich gekauft, da kann man die Datenbank noch per Batch vor dem Backup stoppen, dank VSS reicht aber auch die freie Version. Damit sichere ich täglich auf eine andere 2.5" 1 TB HDD, diese laufen täglich/wöchentlich rund, ich habe also 6 Platten im Einsatz.
Da ich etwas schizophren bezüglich Daten bin, benutze ich zusätzlich Backupassist, um in ein iSCSI File auf der NAS ein Image zu sichern sowie zusätzlich eine Filekopie des Indamed und STARC -Verzeichnisses.
Ausserdem läuft Crashplan Pro und sichert das Indamed-Verzeichnis nachts in ein deutsches Rechenzentrum.

Mit VeeamBackup sichere ich daneben ein Image sämtlicher Clients (12 Stück) auf die NAS und benutze diese auch für ein internes und externes Info-System (Chat als Wahtsapp-Ersatz, Note als Evernote-Ersatz), völlig Datenschutzkonform sowie Resilio als Dropbox-Ersatz auf der NAS

Damit bin ich gut aufgestellt, die Kosten sind überschaubar, aufs Jahr gerechnet.
1 NAS mit 8 TB Enterprise-Platten ca. 1500.- (Haltbarkeit 5 Jahre)
6x 1 TB HDD = 600.-/ 5 Jahre
Crashplan Pro 180.- / Jahr
1 Lizenz BackupAssist 180.-/Jahr
Pro Lizenz Veeam ca. 130.-



macht pro Jahr 910.- Backup-Kosten sowie Cloud-Platz, das ist es mir wert und ich kann hervorragend schlafen - selbst wenn die Bude abfackelt, mache ich 3 Tage später irgendwoanders wieder weiter.

Vor den Ihnen empfohlenen Programmen würde ich eher warnen: Acronis ist teuer und nicht sonderlich zuverlässig, NovaStor muss man mögen. StorageCraft ist ganz hervorragend , aber wirklich richtig ordentlich teuer. Veeam hält da kostenfrei locker mit, BackupAssist hat den Vorteil, kompett auf der Image Lösung von MS aufzusetzen und ist damit extrem kompatibel, d.h. der Mist mit der unzuverlässigen UniversalRestore-Linux-Lösung von Acronis passiert nicht.

Freundliche Grüße

Holger Suffel

3

Sonntag, 25. Februar 2018, 18:48

Lieber Herr Suffel, haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort.
Jetzt haben Sie mich richtig heiss gemacht Ihr System zu verstehen.
Erlauben Sie mir dazu bitte noch folgende Fragen:
1. was davon kommt von Ihrem MO Supporter
2. mit CrashPlan pro meinen Sie die Dienstleistung des Mannheimer SERVICE von ARGUS.de?
3. Die Veeam Produkte sind etwas verwirrend, welches genau nutzen Sie ..Standard , Enterprise ?
4. was ist genau der Sinn Ihrer ISCASI Sicherung.?
5.da Sie Storagecraft kennen, was unterscheidet es, 450 Euro scheint erstmals als Preis für die Server Small Business Version ausgerufen sein ?
6. weshalb Sichern Sie das MO Verzeichnis nochmals getrennt und was ist das Starc Verzeichnis.

Sorry für die vielen Nachfrage...bin noch MO Anfänger und die Praxis gerade erst eröffnet !
Vielen Dank und einen schönen Sonntag

Holger Schumacher

4

Sonntag, 25. Februar 2018, 19:17

Hallo,
wir sichern bei uns nur die nicht statischen MO-Datenbanken sowie unser EKG-System CUSTO (komplett), da unser Systemhaus uns versichert hat, dass sich die sonstige MO-Installation im Fehlerfalle blitzschnell wiederherstellen ließe und man einfach nur die gesicherten Datenbanken zurückkopieren müsse. Der Server verwendet selbstredend außerdem ein Mirror-RAID als Schutz vor Festplattendefekten.
Als Sicherungssystem verwenden wir duplicity (welches ich bis vor kurzem auch für das Backup meines (Linux-)Rootservers verwendet habe). Das funktioniert allerdings nur über Cygwin (GNU-Umgebung für WIndows), ist dafür aber kostenfrei.
Das System sichert täglich inkrementell, alle 14 Tage wird eine Komplettsicherung erstellt, die gespeicherten Backups werden nach Ablauf von 3 Monaten verworfen. Gespeichert wird an zwei Orten - zum Einen auf einem anderen Rechner in der Praxis, zum anderen auf einer externen Festplatte, die außerhalb der Praxis aufbewahrt wird.
Das Sicherungssystem habe ich selbst aufgesetzt, das Systemhaus hat mir nur gesagt, welche MO-Dateien gesichert werden müssen.

VG Julian Hartig

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Donnerstag, 1. März 2018, 12:34

Stichwort duplicity und Datensicherung:
mit vergleichbarer Funktionalität und Benutzeroberfläche und nativ für Windows (also ohne Cygwin) gibt es Duplicati ( https://www.duplicati.com ), welches ab Version 2 auch als Hintergrunddienst laufen wird, wenn sie denn final erscheint.
Wenn man Purist ist (Linux-Rootserver klingt danach?!), aber nicht die komplette Cygwin-Umgebung installieren möchte, gibt es bei https://itefix.net eine Version, die gleich mit den passenden Cygwin-Bibliotheken geliefert wird, und nicht die komplette Cygwin-Installation brauch.
Dort gibt es auch ein vernünftiges Kommandozeilen-rsync inkl. SSH, welches ich zusammen mit XDelta, 7-Zip, GnuPG und PAR in einem selbst geschriebenen Script zur regelmäßigen Datensicherung von MO (alle 7d einen vollständigen gbak-Export der dynamischen Datenbank, dazwischen nur Delta-Dateien), LZ-EKG, LZ-RR und Sonodatenbank aus der Praxis auf mein heimisches NAS nutze. Sicherungen die älter als vier Wochen sind, werden automatisch gelöscht. Mit einem Strato-Hidrive als Ziel würde es aber auch funktionieren. Systemimages und die statische MO-Datenbank liegen dauerhaft auf dem NAS.
Für die Datensicherung zur Mittagspause nutze ich einen verschlüsselnden USB-Stick (Datashur), auf den 7-Zip automatisch ein komprimiertes Datenbank-Image zieht, nachdem nbak den Sicherungsmodus aktiviert hat. Den nehme ich dann mit.
Softwaretechnisch habe ich das also alles Open-Source gelöst, da mich die Abhängigkeit von einem Backup-Anbieter (Name ungenannt) doch sehr genervt hat, als er erst für die Anpassungen für jedes Windows-10-Update extra eine neue Version verkaufen wollte, und dann auf ein Abomodell umgestellt hat, das ausschließlich die Anbietereigene Cloud unterstützt...
Gruss - L.Kruse

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »l.kruse« (1. März 2018, 12:42)


6

Donnerstag, 1. März 2018, 12:43

verlaufen wollte
:D

Grüßt hier Herr Freud?

LG, Josmed
Freundliche Grüße, Jörg Sprenger

7

Donnerstag, 1. März 2018, 13:37

:D

Grüßt hier Herr Freud?

LG, Josmed


Mist, nicht schnell genug korrigiert (12:42 - 12:43), hat vorher doch schon jemand bemerkt... ;)

(Für alle Anderen: im letzten Absatz stand in meinem ersten Post zunächst "[...]extra eine neue Version verlaufen wollte[...]"

Gruss - L.Kruse

8

Donnerstag, 1. März 2018, 18:10


Wenn man Purist ist (Linux-Rootserver klingt danach?!), aber nicht die komplette Cygwin-Umgebung installieren möchte, gibt es bei https://itefix.net eine Version, die gleich mit den passenden Cygwin-Bibliotheken geliefert wird, und nicht die komplette Cygwin-Installation brauch.
Ja, die habe ich auch verwendet. Upload nach Hause (oder auf meinen Server im Netz, was das angeht) fällt leider wegen mangelndem Upstream hier vor Ort flach... Landarztpraxis halt ;). Aber ich denke, wir sind auch so ganz gut aufgestellt, denn dass die Sicherungsplatten verloren gehen und zeitgleich die Praxis abbrennt ist statistisch wohl eher unwahrscheinlich - zum Glück ;).

VG Julian Hartig

9

Dienstag, 6. März 2018, 22:34

Erläuterungen

Lieber Herr Suffel, haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort.
Jetzt haben Sie mich richtig heiss gemacht Ihr System zu verstehen.
Erlauben Sie mir dazu bitte noch folgende Fragen:
1. was davon kommt von Ihrem MO Supporter
2. mit CrashPlan pro meinen Sie die Dienstleistung des Mannheimer SERVICE von ARGUS.de?
3. Die Veeam Produkte sind etwas verwirrend, welches genau nutzen Sie ..Standard , Enterprise ?
4. was ist genau der Sinn Ihrer ISCASI Sicherung.?
5.da Sie Storagecraft kennen, was unterscheidet es, 450 Euro scheint erstmals als Preis für die Server Small Business Version ausgerufen sein ?
6. weshalb Sichern Sie das MO Verzeichnis nochmals getrennt und was ist das Starc Verzeichnis.

Sorry für die vielen Nachfrage...bin noch MO Anfänger und die Praxis gerade erst eröffnet !
Vielen Dank und einen schönen Sonntag

Holger Schumacher
Also, ich versuche mal kurz darauf einzugehen:
1.) nichts: wir haben einen extrem guten Supporter (Jupitec, sehr fit!), aber ich kenne mich so gut damit aus, dass ich im Allgemeinen wenig Hilfe bezüglich Backups brauche. Das hängt ein bisschen mit meinem Werdegang zusammen;-)

2.) Nein, CrashPlan ProE kommt aus den USA und wird im weitesten Sinne als SaaS (Software as a Service) vertrieben, d.h. ein Dienstleister bietet CloudStorage mit dieser Softwarelösung zusammen an, die Software ist quasi kostenlos, ist aber nur im Zusammenhang mit dem Storage nutzbar. Es mag sein, dass Argus das anbietet, das weiss ich nicht, es gibt in Deutschland etwa ein Dutzend , die diese SaaS Lösung anbieten. Ich bin bei einem anderen Dienstleister, der relativ günstig ist.

3.) Nein, einfach Veeam Agent for Microsoft Windows free; das gibts für Client und Server. Veeam verdient sein Geld mit Backup-Lösungen für Virtualisierungsumgebungen, die absolut erstklassig sind, das Free-Programm ist ein Goodie, um Anwender Richtung Veeam zu bekommen, Win-Win für beide Seiten. Die Company ist ziemlich groß und eigentlich nur im Pro-Bereich unterwegs. Klare Empfehlung.

4.) iSCSI: man kann auf der NAS eine Art virtuelles Laufwerk anlegen, das für einen Client quasi nativ als physikalisches Laufwerk sichtbar ist. Das hat große Vorteile für ein Backup, da hier diverse Optionen nutzbar sind, die bei einem normalen Netzwerkzugriff nicht funktionieren. Das führt jetzt ein bisschen zu weit und ist schon sehr speziell, macht aber Sinn. Da brauchen Sie eventuell einen sehr guten Supporter, die sind aber dünn gesät und -zu Recht- teuer. Da muss man schon wirklich etwas drauf haben und darf dann auch mal Tagessätze von 1000€ nehmen....


5.) Storagecraft ist im Gegensatz zu Acronis bisher wohl noch nie mit Problemen beim Restore aufgefallen, Acronis ist da legendär mies, siehe Support-Forum Acronis. Storagecraft gilt als robust, zuverlässig, gut bedienbar, relativ schnell, guter Support. Nachteil: teuer, hohe Update-Preise, letztendlich das Geld wohl wert, mir persönlich reicht aber die Basis von Veeam und BackupAssist. das kann alles was ich brauche, die ganzen Zusatzfunktionen von Storagecraft (Benachrichtigungen, Deduplikation etc) brauche ich eher nicht. Zur angesprochenen 450€ Version kann ich wenig sagen, dazu bin ich zu wenig drin.

6.) STARC: mein Archivierungssystem für die -nicht wirklich- papierlose Praxis.
MO-Verzeichnis: Das ist mein wichtigstes Verzeichnis und falls wirklich der IMager mal Probleme beim Restore macht, habe ich noch eine zusätzliche Sicherung von MO mit einem anderen Programm...Vielleicht etwas zu sicherheitsbewusst, aber es ist halt auch meine berufliche Existenz, die dadran hängt. Da bin ich lieber leicht paranoid. Letztendlich bestimmen wir ja auch bedside nochmals die Blutgruppe vor der Transfusion, trotz vorhandener Blutgruppe. Im Endeffekt sehr ähnlich.

Viele Grüße, ich hoffe, ich konnte etwas helfen

Holger Suffel