Sie sind nicht angemeldet.

1

Dienstag, 23. April 2024, 14:31

SignoGDT und SignoStar

Liebe Kollegen,

Hat sich jemand schon mal mit dem System beschäftigt und Versuche unternommen? Es könnte ja ein relativ interessanter Ansatz sein, über GDT rechtsgültig unterschriebene PDFs digital in MO zu bekommen. Der finanzielle Aspekt ist auch noch recht erträglich…

2

Dienstag, 23. April 2024, 15:37

Das sieht zwawr nach einer tollen Lösung aus, die selbst ältere Patienten nicht überfordert, da sie einen "Kugelschreiber" in die Hand bekommen. Allerdings ist auch dieses System nicht rechtssicher für IGeL Leistung, denn dort gibt es einen Uralt-Pasus in dem steht "Papierform vorgeschrieben". Das heisst egal wie toll und sicher die digitale Lösung ist, es kann ganz offiziell keine "IGeL Vereinbarung" in Papierform ersetzen. Bei uns als Hausarztpraxis ist der Aufwand das Papier zu verwalten allerdings grösser als der Schaden durch das nicht bezahlen einer Rechnung. Deshalb machen wir es trotzdem digital mit der Hoffnung, dass wir das nie einklagen müssen.

3

Dienstag, 23. April 2024, 19:18

Bei uns wäre es nicht für Igel, sondern für Impf-Aufklärungen, Einwilligung für Email-Kontakt, MediServ etc.

Ich schaue mal, ob es eine Demo gibt. Hätte mich interessiert, ob es jemand schon mal getestet hat, ggf. Verworfen und für gut befunden

4

Mittwoch, 24. April 2024, 13:35

ich bin ein Fan von Entbürokratisierung, wenn sinnvoll. schaut euch vor allem an, wo wirklich Unterschriften nötig sind. wenn sich ein Patient eine Impfung in einen Arm geben lässt, und vorher sogar seine Karte gezeigt hat und sitzenbleibt, gehe ich davon aus, dass er damit einverstanden ist - ggf. selbst eintragen, falls es fragen gab.

bei Patienten die Stammkunden sind, braucht man vllt keinen Kostenvoranschlag.

ansonsten klingt das schon spannend. mal sehen ob die Ärzteschaft den Wunsch an den GEsetzgeber bringen kann, digitale Unterschriften rechtssicher zu ermöglichen im Medizinwesen.

5

Mittwoch, 24. April 2024, 13:55

In der Hausarztpraxis würde ich das in den meisten Fällen ähnlich sehen. Aber nicht immer.

Und Kollege Quick als OP ist -meine ich- Kinderarzt, und da würde ich mit der Impfaufklärung glaube ich auch mehr Absicherung haben wollen, gerade bei komplizierteren Familienverhältnissen... ;( .

Ist also wie meistens eine hoch praxis- und fachrichtungsspezifische Frage, ob gedrucktes unterschriebens Papier, welches dann ggf. gescannt wird von Menge, Aufwand und Kosten nicht doch das kleinere Übel ist.

Bei besonderem Doku-Bedarf werfe ich mal das Stichwort Resiscan / TR-03138 in den Raum. Würde das z.B. in Sachen GOÄ dann nicht eigentlich reichen?

6

Mittwoch, 24. April 2024, 14:15

Ja, ich bin Kinderarzt.

Ganz allgemein würde ich sagen, daß eine Unterschrift dann spannend wird, wenn etwas passiert ist. Gab es nach der Impfung Probleme (s. Jetzt laufende Prozesse bei COVID) wird es sehr wichtig nachzuweisen, daß der Patient einverstanden war. Wenn das nicht nachgewiesen wurde, verlieren Sie jeden Prozess.

2. Thema Email. Lt. DSGVO brauchen Sie eine schriftliche Einverständniserklärung, wenn Sie Emails schicken wollen, auch z.B. für Termed. Wenn Sie keine nachweisen können, kann es erhebliche Probleme geben

Ja, aktuell scannen wir ein oder bei der Email legen wir diese Zettel teilgeordnet ab. Ideal wäre es aber, wenn alles digital werden könnte. Wenn das dann für ca. 500€ als Komplettlösung ohne Pflegekosten klappt, wäre ich bereit, es mal zu versuchen.

Ich werde mal einen befreundeten Anwalt für Medienrecht fragen, ob die Unterschriften dann überhaupt rechtskräftig sind…

7

Freitag, 26. April 2024, 23:59

Wir verwenden ein anderes System als das oben erwähnte. In guten Monaten erfassen wir ca. 1000 Bögen digital damit. Die Arbeitsentlastung könnt ihr euch wahrscheinlich denken.

Bei uns wird zB. die Einverständnis "Abrechnung mit der Verrechnungsstelle", Datenschutz, Kommunikation OK für diverse Medien, IGeL Vereinbarungen (trotz Gesetzeslücke) und Covid Impf-Einverständnis damit eingeholt.

Der Interessantere Teil ist aber die Anamneseabfrage. Jeder Neupatient bekommt direkt beim Online-Buchen einen generischen Link zB. für Neupatientenananmse, Sportanamense, IGeL Vereinbarung usw. So kommen 80% der Patient schon komplett vorbereitet in die Praxis und die MFA verknüpft nur noch den Account vom Formularanbieter mit MO und schon ist alles einmal als Fließtext und einmal als schöner übersichtlicher PDF Bogen in der Akte. Alle Formulare lassen sich selbst im Formulardesigner selbst zusammenstellen, inkl. Score Berechnungen usw.

Der Oberhammer ist aber unser Tel-AU Prozess. Dieser läuft bei uns bis auf den Schritt der Ersatzbescheinigung der Akte zuweisen komplett automatisiert ab.
Jeder mit dem Wunsch einer Tel-AU füllt den generischen Bogen mit seinen Symptomen, wie lange usw. aus. Darauf bucht sich der Patient über das Tel-AU Rückrufformular einen Rückruf. Im Formular wird auch direkt der Ersatzschein als PDF Upload angeboten oder eben, dass es per Fax nachgereicht wird.

In unserem Ticketsystem (darüber handeln wir die E-Mails) wird das dann automatisch der Gruppe MFA zugewiesen, diese pflegt die Abrechnungsrelevanten Dinge in die Akte ein und klickt im Ticketsystem im Anschluss "eAU - Ärzteteam". Der Arzt ruft mit einem einzigen Klick Im Ticketsystem die Akte von MO auf und ruft den Patient zurück. Nach dem Anruf wird das Ticket geschlossen.
Zeitaufwand für das ganze Team ist so aufs minimalste reduziert, weil der Arzt schon alle Wehwehchen in der Akte stehen hat und nur noch darauf mit einem Satz referenzierten muss. Bei 30+ AUs an einem Tag wären wir sonst einfach masslos überfordert.

Auch jeder offene Akut Sprechstunden Patient füllt über die Homepage schon zuhause alles aus und kommt dann in die Praxis. Bestandspatienten müssen auch nur einmalig verbunden werden mit dem Formulartool. Jeder weitere Bogen wird dann in der Zukunft direkt in die Akte übertragen.

Für alle Patienten die ohne vorausgefüllten Bogen in die Praxis kommen, drucken wir mit nur einem Klick auf den Button im Doku-Ass den benötige Bogen aus (zB. Akut-Patienten die nicht zuhause ausgefüllt haben) und der Patient erhält einen personalisierten QR Code, welcher über eine spezielle Schnittstelle direkt erzeugt wird und dann auf dem BON Drucker ausgedruckt wird.

Der Patient füllt das ganze dann gemütlich im Wartezimmer auf dem Smartphone aus. Das iPad welches wir als Backup angeschafft haben, wird nie angefragt, weil 99% gerne ihr eigenes Gerät verwendet. Das werden wir jetzt für MO Mobil verwenden :-)

Zeige das gern im Mai in einem Screencast. Aktuell raucht der Kopf aber noch zu sehr, da wir erst seit einem Monat mit MO arbeiten und noch sehr viel Nacharbeiten erfolgen müssen. :-)

8

Sonntag, 28. April 2024, 14:48

Ein Screencast mit Angabe der genutzten Programme wäre sicherlich sehr interessant. Gut, so viel Durchsatz haben wir nicht. Aber so 5-10 Dokumente am Tag könnten es schon werden…

Ich habe meinen Bekannten, der Fachanwalt für Medienrecht ist und auch einige Ärztenetze betreut befragt, ob eine solche digitale Unterschrift rechtens ist. ja, ist es seiner Meinung nach, da die Unterschrift mit dem PEN auf dem Pad oder iPad entsteht…

9

Sonntag, 28. April 2024, 16:14

Ich habe meinen Bekannten, der Fachanwalt für Medienrecht ist und auch einige Ärztenetze betreut befragt, ob eine solche digitale Unterschrift rechtens ist.
das nhoffe ich für meine VErsicherungen / meinen Autohändler / das Einwohnermeldeamt sehr ... dort unterschreibe ich seit Jahren rein digital ... überwiegend SignoSign

10

Montag, 29. April 2024, 07:32

Das hätte ich auch so erwartet. Ich habe so meine Erfahrungen mit digitalen Dokumentationen vor Gericht. In einem schon seit 5 Jahren laufenden Haftungsprozeß hatte ich einen Sachfehler in einem Halbsatz gemacht. Daraufhin wurde die gesamte Dokumentation in der Krankenakte von der Gegenseite als unzutreffend bewertet, auch solche Einträge, die MedicalOffice automatisch, ohne mein Zutun erzeugt (druck Überweisung). Selbst meine Anwältin meinte, ja, das könnte dann etwas schwierig werden…

Daraus habe ich gelernt, dass schon kleinste Fehler in der Dokumentation dazu führen, dass alle digitale Dokumentation hinfällig werden könnte. Beim Einwohnermeldeamt, sicherlich kein Problem, bei uns dann schon.

Darum bin ich mittlerweile sehr vorsichtig, was so etwas angeht. Das Urteil ist zwar noch nicht gefällt und es fehlt auch noch das Gutachten des Sachverständigen aber für mich schließe ich daraus, dass an uns übermenschliche Erwartungen gestellt werden,

11

Montag, 29. April 2024, 07:47

Wir verwenden ein anderes System als das oben erwähnte


Hallo, können Sie uns verraten welches System sie verwenden und was sowas in Anschaffung, Umsetzung und laufend/Monat so kostet?

Danke
TF

12

Montag, 29. April 2024, 07:49

Zeige das gern im Mai in einem Screencast.


Dafür wäre ich auch dankbar. Hört sich nach einer brauchbaren Lösung an.
Gerne mehr Infos!

13

Montag, 29. April 2024, 11:04

Ich denke in so 2 Wochen spätestens werde ich mal Luft haben einen schönen Screenscast zu machen, damit man es in der Produktion ansehen kann.
Dann schreib ich euch auch die Komponenten dazu, was man dafür benötigt.