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Montag, 14. März 2016, 20:05

Statistik zur Regressabwehr GOP 35100 und 35110

Guten Abend allerseits! :thumbsup:

Da wir als hessische Allgemeinärzte, wie höchstwahrscheinlich etliche Kollegen, über eine Wirtschaftlichkeitsprüfung zu den GOP 35100 und 35110 (Psychosomatische Grundversorgung) in 2013 und 2014 informiert wurden und dazu Stellung beziehen müssen, frage ich höflich und natürlich etwas besorgt hier im Forum nach, ob einer der Kollegen oder evtl. auch Indamed eine Statistikvorlage besitzt, die folgende Features zeigt:

Es sollen für die einzelnen Quartale I-IV in 2013 und 2014 alle die Patienten mit den ihnen jeweils einzeln zugeordneten Diagnosen der ICD-Kapitel F 0 - F 99 gelistet werden, bei denen jeweils eine 35100 und/oder eine 35110 abgerechnet wurde. :huh:

Nur so lässt sich für uns ein Überblick über den uns gemachten Vorwurf gewinnen, der in keiner Weise näher konkretisiert, d.h. erst mal ohne jedwede Zahlenangaben uns gegenüber erhoben wird. Die Akteneinsicht ist möglich, aber substanzlos geblieben...
Es wurde bei uns sowohl die Gesamtzahl der abgerechneten GOPs in dieser Zeit, als auch deren Anzahl pro Tag moniert - sprich: ein sich wahrscheinlich in etwa 4-5 stelliger Höhe bewegendes Regressverfahren angekündigt.

Zur Rechtfertigung unserer Wirtschaftlichkeit um damit das Prüfungsverfahren abzuwehren, müssen wir mit den Diagnosen der betroffenen Patienten, bei denen wir die Ziffer abrechneten, nachweisen, dass die Intervention zu Recht angesetzt wurde. Weiterhin werden wir eine Praxisbesonderheit (Zusatzbezeichnug Psychotherapie, etc.) hinsichtlich deren beanstandeter Anzahl darstellen müssen. Den Schriftsatz hierfür werde ich heute mit entsprechenden Leerstellen für die Resultate der Statistik und andere Infos fertigstellen müssen.

Im HOWTO und Tips und Tricks habe ich zwar schon gesucht, aber leider nichts Geeignetes finden können. Und um einen solchen Filter zu erstellen, fehlen mir die Grundlagen, wie ich aus vorherigen eher frustranen Versuchen schon erinnere...

Ich wäre sehr dankbar, wenn ich hierzu Unterstützung erfahren könnte, damit wir unsere Stellungnahme bald abgeben können. :rolleyes:

Mit besten Grüßen
Gordon Splettsen



2

Dienstag, 15. März 2016, 07:42

Hallo Herr Splettsen,

mit dieser Fallstatistik müsste es gehen. Den Zeitraum müssen sie links unten eingrenzen.


viele Grüße

M.Meier
»mime« hat folgende Datei angehängt:
  • Fallstatistik.jpg (75,08 kB - 61 mal heruntergeladen - zuletzt: 19. Juli 2023, 11:37)

3

Dienstag, 15. März 2016, 08:10

Guten Morgen,

die Statistik von Herrn Meier ist gut. Ich würde noch den Ausgabefilter Diagnosen hinzufügen.

Dann können Sie auf die einzelnen Diagnosen klicken und haben die dazugehörigen Patienten.



MfG K.Riemer :)
MfG

K.Riemer :)

_____________________

www.indamed.de

4

Dienstag, 15. März 2016, 12:41

Regressabwehr GOP 35100 und 35110

Guten Tag Herr Kollege Splettsen,

von dem Problem Regress bei Psychosomatik habe ich schon öfter gehört.
Mein Eindruck war, dass die Hauptzielrichtung die ist, dass die Ziffer ohne Angabe einer F Diagnose nicht abrechenbar sein soll.

Also würde ich bei mir die wichtigste Statistik darin sehen, die Fälle zu suchen in denen die 35100|35110 OHNE F-Diagnose abgerechnet wurde.
Hier ist ja "Korrektur" bzw Erläuterung am vordringlichsten. Zumindest würde ich diese Szenario ausschließen wollen.

Viellicht verkenne ich aber auch ihr Problem

MFG
Rolf Meffert

5

Dienstag, 15. März 2016, 13:24

Dank!!!

Hallo Frau Riemer
Hallo Herr Meier
Hallo Herr Meffert

vielen Dank für die rasche Hilfe!! :thumbsup:

Ich werde mich heute nachmittags daran machen die Statistiken mit den Vorlagen in Angriff zu nehmen und zu erstellen.
Die Patienten ohne F- Diagnosen sind wirklich bedenkenswert - ich dachte auch flüchtig daran, dass das nach der beanstandeten überdurchschnittlichen Anzahl als nächstes Argument kommt, um Rückforderungen anzumelden. Aber jetzt ist es mir nochmal klarer geworden, dass wir da gleich darauf achten müssen.

Vielen Dank an alle noch einmal

Gordon Splettsen

PS Für Krankengymnastik wurden wir bereits 5stellig beraten - da die Summe nicht 25000 € übersteigt, mußte unserAnwalt in der KVH zur Beschlussfassung weder informiert noch eingeladen werden...aber 22 sind auch ganz nett...hat jeder in der KV so in der Hosentasche nehme ich an.... :evil:


6

Dienstag, 15. März 2016, 13:34

Die Patienten ohne F- Diagnosen sind wirklich bedenkenswert

Hallo Herr Splettsen,

hierfür müssen sie Statistik leicht ändern, indem sie einfach auf den kleinen Strich vor "Diagnose" klicken und "Nicht" auswählen. Dann erhalten sie die Patienten, bei denen die Leistungsziffer, aber nicht die Diagnose abgerechnet ist ;)

viel Erfolg

M.Meier
»mime« hat folgende Datei angehängt:

7

Dienstag, 15. März 2016, 16:05

anderses Forum

An dieser Stelle gibts schon mal eine Diskussion

http://www.hippokranet.com/de/forums/thread/809/84225/809992

MFG

Rolf Meffert

8

Dienstag, 15. März 2016, 19:43

35100+35110 : noch Schriftsteller oder schon Bittsteller?


Hallo Herr Meier

Hallo Herr Meffert

die Statistiken funktionieren gut- sogar für das 13er Jahr, das noch aus Albis übernommen ist, wird ein konsistent wirkendes Ergebnis ausgeworfen!

Zitat
An dieser Stelle gibts schon mal eine Diskussion

http://www.hippokranet.com/de/forums/thread/809/84225/809992

: Der Ansatz der 35100+110 erfordert nicht notwendigerweise eine Diagnose aus den F0-F99- Ziffern.
...fehlt sie jedoch, kommt es evtl. zur Plausi-Prüfung:
" Die Prüfgremien fordern eine Erläuterung Wie und Warum eine psychosomatische Behandlung ohne Ansatz einer GOP F0-99 erforderlich war. Es kommt zu Plausi-Prüfungen für die letzten 4 Jahre.
Es dürfte Betroffenen nicht leicht fallen, die Indikationen für die Psychosomatik posthum plausibel darzulegen."

Nun für uns würde ich mal sagen, es fällt uns deshalb nicht ganz leicht, weil die Begründungen für jeden betreffenden Patienten für 8 Quartale ein Taschenbuch füllen könnten - ohne, so steht zu befürchten, das wir dafür einen Verleger finden. Schließlich haben wir keine TopPromis unter diesen Patienten.... :S

Jedenfalls haben wir uns dank Ihrer Hilfe auf den Weg gemacht und sind erst mal damit beschäftigt. :rolleyes:

Beste Grüße
Gordon Splettsen



9

Donnerstag, 24. März 2016, 19:38

Seltsame Prüfroutine und Argumentation

Ich habe dies auch schon von Kollegen aus Bayern etc, gehört.
M.E. ist es völlig _sinnwidrig_ Psychosomatik an F-Diagnosen zu koppeln.

Wer sich mal die Weiterbildungskataloge zu Psychosomatik ansieht, wird feststellen, dass es dort _überwiegend_ um die typische Wecxhselwirkung zwischen Psycho und somatischer Erkrankung geht -sei es bei Asthma, bei Gastritis, bei Migräne, bei Colitis/Mb Crohn ... alles Diagnosen, bei denen ein Verständnis der psychosomatischen Zusammenhänge wichtig ist, o9hne das psychische Erkrankungen vorliegen.

Die Aufforderung bei psychosomatischer Versorgung F-Diagnosen zu produzieren führt mal wieer zu einem Anstieg psychischer Erkrankungen ... und ist mE medizinisch-wissenschaftlich obsolet.

Psychsomatiswche Erkrankungen sind eben NICHT vorwiegend dissoziative Störungen ...
Gruß
B. Müller
(FÄ für Neurologie,
FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie,
Zusatzweiterbildung Psychotherapie und Sozialmedizin ...)

Beiträge: 3 281

Wohnort: Das Kilma ist schneller, als die TI. Das kann man positiv, wie negativ sehen. Zu Gunsten des Klimas kann man anführen, dass die TI letztlich umsonst war.

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10

Mittwoch, 31. Juli 2019, 00:08

Ist ja schon fast uralt, aber leider noch aktuell. Die kleindeutsche Abrechnungspolitik ist milde gesagt unwürdig. Und Sie haben Recht. Bekommen es aber nicht. Daher vergebe ich F Diagnosen und helfe dabei, die deutsche Gesellschaft statistisch gesehe zu psychisch kranken, hilflosen Steuerzahlern zu degradieren. Weil auf Plausi Blödsinn habe ich überhaupt keinen Bock. Ich verwende 1 h tgl daruf eben diese zu verhindern.
sca
mfg bro

11

Dienstag, 13. August 2019, 14:03

CIT 14.03.2016 s.o. : Und so geschah`s: Es wurde bei uns sowohl die Gesamtzahl der abgerechneten GOPs in dieser Zeit, als auch deren Anzahl pro Tag, sowie fehlende F-Diagnosen (* F-Diagnose im Vor-u.Nachquartal vorhanden gewesen...) moniert - sprich: ein sich wahrscheinlich in etwa 4-5 stelliger Höhe bewegendes Regressverfahren angekündigt. CIT-ENDE

Schon recht sinnvoll sich um diese Unsinnigkeiten zu kümmern -
wir zahlen dzt. Regresse für mehrere Quartale, zusammen im mittleren 5 stelligen Bereich- wir hatten uns leider über dem Durchschnitt mit den Problemlösungen für unsere Psychosomatiker beschäftigt.
Zusatzbezeichnung Psychotherapie uninteressant - KV: "...Sie haben keinen Anspruch auf eine Sonderstellung sondern werden mit dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe der Internisten/Allgemeinärtzte verglichen". Na, endlich wiederfuhr uns mal Gerechtigkeit ( Sark.-Ende)
Soviel also dazu. :thumbdown:
Insgesamt finde ich ja nach wie vor - ohne jetzt weitere detaillierte Ausführung- den Überblick auf und die Bearbeitung der Dauer/Diagnosen des aktuellen Quartales recht unübersichtlich und meiner Meinung nach sehr umständlich.
Die fehlende Übernahme von Dauerdiagnosen damals wurde von uns so nicht bemerkt...ein Aspekt teurer Fehler für uns.

Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »info@dr-splettsen.eu« (19. August 2019, 19:02)